Problembeschreibung:
Was muss technisch beachtet werden, damit ein reibungsloser Einsatz von DDScad auf meinem System gewährleistet ist?
Troubleshooting:
Auf unserer Homepage haben wir die Systemanforderungen für Installation und Betrieb von DDScad übersichtlich zusammengestellt: LINK
Da es bei Nichtbeachtung der vorgenannten Systemanforderungen zu Komplikationen kommen kann, gehen wir hier einmal auf ein paar wichtige Punkte etwas näher ein und geben Empfehlungen sowie Tipps.
1. Datenanbindung
DDScad benötigt zwei Datenpfade:
- Den Projekte-Pfad. Jedes DDScad-Projekt ist ein geschlossener Windows-Ordner, diese Projektordner werden üblicherweise hier zentral abgelegt, können aber auch in der eigenen Kundenstruktur verortet werden.
- Den User-Pfad. Hier werden Dateien gespeichert, welche Projekt-übergreifend genutzt werden. Beispielsweise eigene Logos, selbst erstellte Symbole, verwaltete/Projektübergreifende kundenspezifische Artikel, eigene Setups für Layer oder Stifte, u.s.w.. Jede DDScad Hauptversion hat ihren eigenen, versionsspezifischen User-Ordner.
1.1 Kein VPN, keine Cloudablage!
Achten Sie darauf, eine performante, lokale Netzwerkfreigabe im LAN zu nutzen. Das ist extrem wichtig! Es kommt leider immer wieder vor, dass bspw. via VPN Projekt- und/oder User-Daten von anderen Standorten, von Servern in einem Rechenzentrum, oder gar aus einer Cloud (z.B. OneDrive, Dropbox, etc.) geladen werden. Beispielsweise aus dem Homeoffice heraus oder bei Niederlassungen mit zentralem Serverstandort. Oftmals dann nicht nur mit merklicher Latenz (lange Lade-, Reaktions- und Bearbeitungszeiten), sondern auch verbunden mit Fehlermeldungen (z.B. DB-Error, DB = DataBlocking), beim Zugriff und insbesondere beim Speichern oder Sichern von Dateien. Im schlimmsten Fall sind die Projekte quasi nicht mehr bearbeitbar oder können dadurch sogar inkonsistent werden, was dann zu Abstürzen von DDScad führt.
Hierzu gibt es gängige Alternativen, wie Remotezugriff oder Terminalserver.
1.2 Keine Synchronisation
Setzen Sie während des Datenzugriffs von DDScad keine Synchronisationstools auf den Datenpfaden ein. Weder netzintern noch in einen Cloudspeicher (s.o.). Während der Arbeit an Projekten sind immer mehrere Dateien zeitgleich geöffnet, welche inhaltlich zueinander referenziert sind. Synchronisationstools erkennen diese Logiken nicht und können ebenfalls Zugriffsblockaden (DB-Error) oder sogar Datenverlust verursachen.
1.3 NAS Geräte
Setzen Sie zur Datenablage möglichst keine NAS-Geräte ein, zumindest keine von QNAP. Nach unseren Erfahrungen und denen von Kunden sind diese NAS-Lösungen oft nicht ausreichend performant.
1.4 Gemappte Laufwerke
Verwenden Sie bitte keine UNC-Pfade (\\Servername\Freigabe\Ordner\...), auch wenn es vermeintlich damit funktioniert. DDScad benötigt aus technischen Gründen (bspw. Einhaltung der Windows-Zeichenbegrenzung) ein gemapptes Laufwerk (Laufwerksbuchstabe). Dies gilt auch für den Zugriff auf extern (außerhalb des Projektordners) referenzierte Dateien (Pläne, DWG, IFC, etc.).
1.5 Benutzerrechte der Freigabe
Für den ordnungsgemäßen Zugriff auf die Freigabe wird seitens der Benutzer das Recht "Ändern" benötigt. Achten Sie darauf, dass auf dem Datei-Server keine weiteren Programme die DDScad Daten filtern, den Zugriff hemmen oder gar blockieren (Handles).
1.6 Lokale Dateiablage
Sollten Sie auf keine Netzwerkfreigaben zugreifen können (falls Sie bspw. nur den einen PC nutzen), und Ihre Daten auf einer lokalen Festplatte (SSD) auf dem PC ablegen, so achten Sie unbedingt auf eine regelmäßige Sicherung Ihrer Daten auf ein externes Laufwerk. Idealerweise täglich zum Arbeitsende. Ihre Daten sind Ihr Kapital! Hierfür sind am Markt professionelle Programme verfügbar, diese ermöglichen auch einen versionierten Zugriff auf zeitlich unterschiedliche Datenstände durch entsprechende Backup-Pläne.
1.7 Projekte-Pfad
Die Ablage aller Projektordner im DDScad Projektepfad ist vorteilhaft, aber nicht zwingend. Sie können die DDScad Projektordner als Beispiel auch in ihrer eigenen Kundenstruktur verorten. Oder alte, ungenutzte Projektordner in ein Archiv auslagern (ggf. DDScad Version des jeweiligen Projektes vermerken).
1.8 User-Ordner
Insbesondere bei der Teamarbeit mehrerer DDScad Benutzer sollten die Userdateien identisch sein, d.h. alle auf dieselben Daten zugreifen. Im User-Ordner legt DDScad projektübergreifende Dateien ab, wie bspw. das Firmenlogo, Datenbanken mit selbst erstellten Artikeln, eigene Symbole und Titelfelder, etc.. Stellen Sie also sicher, dass der User-Ordner für alle DDScad Benutzer im Netzwerk zur Verfügung steht und auch nur dieser (eine) genutzt wird. Da der User-Ordner permanent von DDScad auf neue oder geänderte Dateien durchsucht wird, ist dessen Größe ein wichtiger Faktor für die Performance. Legen Sie dort keine unnötigen Dateien oder gar Projekte ab.
2. Grafikkarte
Achten Sie bei der Rechnerkonfiguration (Workstation) auf eine entsprechende Grafik-Hardware. DDScad ist eine CAD-Software und benötigt zur vollen Funktionalität die Ressourcen eines dedizierten Grafikprozessors (GPU) mit ausreichend Leistung und Videospeicher (VRAM). Eine OnBoard-Lösung wie bspw. Intel UHD oder Intel Iris ist nicht ausreichend. Auch Grafikkarten mit AMD-GPU sind immer wieder bzgl. Zuverlässigkeit und Performance ein Problem. Wir empfehlen daher ausschließlich die Produkte von NVIDIA, insbesondere die (Quadro) RTX Ada (A) Serien. Sogenannte "Gaming-Karten" (wie bspw. NVIDIA GeForce RTX) sind für ein CAD-Programm ein Kompromiss und nicht immer optimal, da deren Einsatz-Schwerpunkt ein anderer ist und solche Karten und Treiber in eine andere Richtung hin optimiert sind. Verwenden Sie - wenn verfügbar - den zu Ihrer Gaming-Grafikkarte passenden Studio-Treiber von NVIDIA. Auch sollte der Treiber für die Grafikkarte durch regelmäßige Überprüfung möglichst aktuell gehalten werden. Sollten Sie Ihr System virtualisiert haben, so müssen Sie eine Hardware-basierte vGPU bereitstellen. Setzen Sie die dafür verfügbaren speziellen Produkte und Treiber von NVIDIA ein.
3. Dongle-Server
Der Dongle-Server ist aus Sicht von DDScad ein Windows-PC oder -Server, an dem ein oder mehrere Netzwerkdongle (bis zu 4 sind möglich) angesteckt sind, welcher dann die darauf codierten Lizenzen verwaltet und über das Netzwerk freigibt. So muss nicht an jedem Arbeitsplatz ein eigener (lokaler) Dongle genutzt werden; ein Netzwerkdongle kann mehrere Lizenzen enthalten. Dabei muss der Netzwerkdongle am Dongle-Server direkt an einem physischen USB-Port angesteckt sein. Auch der Einsatz eines UTN-Servers (bspw. von SEH) ist möglich. Auf dem Dongle-Server muss der Treiber für den Dongle installiert sein, sowie ein Dienst, der Sentinel Protection Server. Dieser gibt letztendlich die Lizenzen frei. Sollte der Dongle-Server über das eigene LAN hinaus genutzt werden, so achten Sie bitte darauf, dass die Ports 6001 und 6002 (jeweils beide Protokolle) im Routing erreichbar sind. Ein schneller Test kann mit Aufrufen des Lizenzmonitors erfolgen. Da die Lizenz während der Nutzung von DDScad regelmäßig abgefragt wird (in Intervallen und bei bestimmten Programmaktionen), ist eine permanente, stabile Verbindung zum Dongle-Server erforderlich, die nötige Bandbreite ist allerdings sehr gering.
4. CPU
Achten Sie darauf, dass Ihr System mit einer aktuellen Intel- oder AMD-CPU ausgerüstet ist. Nur so ist eine volle Kompatibilität gegeben. Andere Prozessor-Familien wie beispielsweise Mx-CPUs (Apple) oder Qualcomm Snapdragon (u.a. MS Surface) basieren auf der ARM Technologie mit ganz anderem Befehlssatz und sind daher nur bedingt einsetzbar für DDScad. Beispielsweise ist hier der Betrieb eines lokalen Dongles nicht möglich.
5. Windows Terminalserver
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